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Wir kennen nun ja schon so einiges an fahrbaren Untersätzen auf dem Wasser. Wir wohnen auf einem Segelschiff, sind ebenfalls im stolzen Besitze eines kleinen 'Gummi'-Motorbootes, haben in Südamerika kurze Zeit auf einem Fischkutter verbracht und sind eine Woche auf einer Superyacht eine Regatta gesegelt. Was wir jetzt noch nicht kennen, sind die riesigen Frachtschiffe, welche uns viel auf dem Meer kreuzen und von denen wir während unseren Nachttörns die hellen Lichter meilenweit am Horizont ausmachen können... Und so beginnt die Geschichte unserer zweiten Atlantiküberquerung;):

Durch einen Kollegen erfahren wir, dass das Frachtschiff 'Lagos' noch Crew braucht um den Atlantik zu überqueren...Lagos hat den Auftrag, 35 Segel- und ein paar Motorboote nach England zu überführen. Sie ist ein tolles Schiff. Ganz neu gebaut und riesige 168 m lang. Es gibt eine Sauna, einen Sportraum, ein Sonnendeck mit Pool.... Wir kommen auf den Geschmack:) So könnten wir unsere zweite Überquerung ein bisschen verkürzen und hätten mehr Zeit, um noch in den Norden nach Dänemark und Schweden zu segeln. Die Entscheidung ist schnell gefällt und so tauschen wir Segelshorts gegen Arbeiteroverall, Sonnenhut gegen Schutzhelm und stecken unsere schön braungebrannten Füsse in Bauarbeiterschuhe. Wir haben die letzte freie Offizierskabine erhalten und beklagen dürfen wir uns wirklich nicht. Das Wort 'Kabine' ist nämlich eher untertrieben. Eine 'kleine Wohnung' ist der treffendere Ausdruck für unsere Bleibe. Wir haben ein Schlafzimmer, ein Wohnzimmer mit Sofa, Tisch, Arbeitspult & Kühlschrank, ein eigenes Bad und einen herrlichen Ausblick auf Ladung und Meer aus 25 Meter Höhe.

Am 31.Mai ist die ganze Fracht wie auch Makaio verladen, gut festgezurrt und alles sturmsicher verpackt. Lagos gleicht jetzt einer kleinen Marina;) Das Tugboat zieht uns in der Abenddämmerung aus der engen Box und unser Frachtschiff wird in die Freiheit des Meeres entlassen. 3555 Seemeilen liegen vor uns, sicher zwei Wochen werden wir auf dem Atlantik verbringen...
Entgegen unseren Erwartungen, schwankt Lagos schon stark am ersten Tag auf See. Sie schiesst das Wellental hinunter und bäumt sich kurz darauf wieder auf. Teller klirren, Material rutscht herum und das Wasser im Pool schwappt über den Rand. Wir beide werden seekrank, sogar auch Ken, der normalerweise nie mit diesem Übel zu kämpfen hat. Unsere russischen und ukrainischen Kollegen sind jedoch harte Kerle, und wir wollen ihnen in möglichst Nichts nachstehen. So heisst es Zähne zusammenbeissen und ab in die galley (Schiffsküche) um zu arbeiten. Das Mittagessen für die ganze Besatzung muss vorbereitet werden...
Zum Glück wird das Meer am zweiten Tag ruhiger, die Seekrankheit legt sich und unsere Crew aus dem Osten entpuppt sich als äusserst lustiger Haufen. Wir schliessen schnell Freundschaft mit 'Pyotr' dem Schiffskoch und 'Serhyi', dem 3.Offizier. Mit Pyotr bereiten wir jeweils das Essen für die gesamte Mannschaft vor, schnippeln rüsten und schneiden kiloweise Kartoffeln, Tomaten, Zwiebeln, Speck und viele andere Gemüse & Früchte. Pyotr weiht uns zudem in die Geheimenrezepte & Spezialitäten der ukrainischen & russischen Küche ein. Serhyi helfen wir an den Nachmittagen mit den Kontrollgängen durch das ganze Schiff...Durch das Vibrieren des Motors lösen sich allerlei Schoten, Stage, Seile, Verdecke & Schrauben auf den Segelbooten, die nun im Wind baumeln und zurück an Ort und Stelle gebracht werden müssen. Wenn wir jeweils noch ein bisschen Zeit haben, nimmt uns Serhyi mit in den Maschinenraum, zeigt uns die mächtigen Motoren, den Schiffsbauch, die Kräne, die Werkstätten und die Ballasträume. Wir sind wirklich beeindruckt, so ein grosses Schiff ist einfach wahnsinnig spannend;)

Nach 15 Tagen erreichen wir England und nehmen ein bisschen traurig Abschied von der Mannschaft und dem Frachtschiff. Zum Abschied kriegen wir den offiziellen, russischen Offiziershut geschenkt. Wie sieht der wohl auf Makaio aus;)?







Alles muss gut verstaut und festgezurrt sein während der Überquerung. Unsere Bikes werden total zerlegt und im Schiffsbauch versorgt.






Hier kommt sie angetuckert.... Während den letzten Sonnenstrahlen schafft sie es noch, in St.Thomas US Virgin Islands anzudocken.






Auch Makaio darf mit uns mitkommen. Mit dem grossen Kran wird sie 12 Meter hochgezogen und dann auf einem Bock auf dem Schiff abgesetzt.






Kontrolle beim Beladen der Ware. Es gibt einen strikten Ladeplan, der bis auf die Minute genau kalkuliert ist. Zwei Tage und 23 Stunden haben wir Zeit für den gesamten Güterumschlag, danach will das nächste Schiff ans Dock mit neuer Ware.






Die ersten paar Tage auf See. Nach dem ruppigen Start ist das Meer spiegelglatt. Hier auf der Bugspitze von Lagos ist jedermanns Lieblingsort. Die Crew nennt den Ort "the beach", weil man hier super sonnen kann und das Meerrauschen in den Ohren hat. An diesem Tag sehen wir drei Orkas.






Jeden Samstagabend gib es ein spezielles Programm. Diese Woche wird draussen auf dem Deck eine Barbeque-Party veranstaltet. Der Grill wird ausgepackt, mit Pyotr zusammen bereiten wir 20 Kilo Fleisch zu und der Kapitän spendiert 4 Kisten Bier (normalerweise gibt's keinen Alkohol an Bord). Die Crew mag aber lieber härteres Getränk. Unter der Hand wird Vodka und Whisky in Coladosen getrunken und es wird eine äusserst lustige Nacht. Gegen das Trinktempo der Russen haben wir nicht die kleinste Chance.






Sonntagnachmittag auf See;) Wer nicht arbeiten muss, geniesst das herrliche Wetter. Auch richtige Seemänner haben lieber Sonne als Sturm ;)






Die Kommandozentrale der Lagos (Brücke) um Mitternacht. Radar, Kartenplotter, Funkgeräte, Kompass, Autopilot, Maschinenraumüberwachung und unzählbar viele Knöpfe. Hier den Überblick zu behalten ist nicht einfach. Wir freuen uns jedes Mal, wenn wir den Offizieren bei den Nachtwachen helfen dürfen.






Wenn immer es die Zeit erlaubt, besuchen wir Makaio auf dem Deck und schauen wie es ihr geht. Jetzt können wir auch die Entenmuscheln abkratzen, die unseren Rumpf zieren.






Unser Ausblick vom C - Deck.






Nach einer Woche auf hoher See gibt's einen 'Drill' (Notübung). Die Sirene hallt durch das ganze Schiff und wir trainieren den schlimmsten Seenotfall: 'abandoning ship'. 30 Sekunden hat jeder Zeit, sich in den Überlebensanzug zu stopfen, die Schwimmweste zu montieren und dann weitere 30 Sekunden um zum Freifall-Rettungsboot zu springen. Hier nach der Übung: Alles ist wieder entspannt, das sah vor wenigen Minuten noch ein bisschen anders aus;)






Unsere tägliche Arbeit mit Pyotr. Was die 22 köpfige Crew an Essen verschlingt, ist unglaublich. Zum Znacht gibt's Koteletts. In der eigenen kleinen Metzgerei zersägen wir ein halbes Schwein.






Badespass mitten auf dem Atlantik. Wir tuckern mitten durchs Azorenhoch, was uns wunderbares Wetter beschert. Das Wasser ist aber schon 22 Grad kalt. Wir sind uns das nach den karibischen Badewassertemperaturen nicht mehr gewohnt.






Zeit um zu Planen. Wir packen die europäischen Seekarten aus und denken uns neue Ziele aus: Dänemark und Schweden in der Ostsee.






Das Ziel ist erreicht und nach 15 Tagen auf dem Meer kommen wir bei Sonnenschein in England an. Wir fahren an den bekannten Needles vorbei in den Solent. Hier wird der Lotse aufgenommen, der uns hilft im engen Kanal zu navigieren.






Der Schlepper zieht uns ans Dock heran. Das 17'000 Tonnenschiff exakt in die enge Box zu parkieren, ist eine aufwändige Sache;)






Ken darf beim Abladen der Ware helfen. Natürlich nur unter der strengen Kontrolle von Serhyi, dem Offizier. Eigentlich muss man eine Kranausbildung haben, um diese Knöpfli drücken zu dürfen;)






Bei der ersten Hafeneinfahrt in England mit Makaio wird der neue Offiziershut natürlich sofort aufgesetzt ;)








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