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Nordwärts

Die erste Nacht wieder auf dem eigenen Schiff. Was für ein herrliches Gefühl! Das grosse Bett auf Lagos war ja wirklich komfortabel, aber es gibt einfach nichts Gemütlicheres als unsere Schiffskoje. Am Morgen weckt uns die Sonne durch die Schiffsluke. Es muss schönes Wetter sein. Ein Blick aufs Thermometer verrät: knapp 12 Grad... Nach fast zwei Jahren in tropischen Breitengraden ist das für uns ein kaum auszuhaltender Zustand;) Schnell verschwindet Nina in die hintersten, schon längst vergessenen Stauräume von Makaio. Herausgekramt werden triumphierend zwei paar Thermosocken, dicke Strumpfhosen, Flieskappen, Faserpelz, Ölhosen, warme Segelhandschuhe und Gummistiefel. Wird das unser Tenue sein für die kommenden zwei Monate? Wir hoffen einmal nicht;-) Während wir Makaio dick eingepackt für die Reise in den hohen Norden vorbereiten, marschieren unsere englischen Seglerfreunde barfuss und mit kurzen Hosen herum. Schliesslich ist ja Sommer! Wir schauen zähneklappernd zu und ziehen die Kappe noch ein bisschen tiefer über die Ohren. Wir waren wohl zu lange weg von Europa.

Einige Tage später ist Makaio startklar. Wir ziehen der Südküste Englands entlang. Obwohl wir schon einmal vor zwei Jahren hier waren, können wir uns nicht satt sehen an den hohen, weissen Kreidefelsen, den knallroten Leuchttürmen und den satten, grünen Landschaften.
Gerry, unser einheimischer Seglerkolleg verrät uns ein Geheimtipp: Eine versteckte Ankerbucht in einem idyllischen Flussarm. Auf der Karte lassen sich jedoch einige für uns kritische Details erkennen: Es gibt eine starke Strömung in der Einfahrt und das Flussdelta scheint auch nicht wirklich tief und gross zu sein. "No problem, plenty of space and no worries about the depth", versichert er uns als Ortskundiger. Er verbringe oft Zeit dort. Er muss es ja wissen, also nichts wie hin! Das Wetter ist leider überhaupt nicht wie vorhergesagt. Starkwind, genau von vorne. Wir verpassen den optimalen Zeitpunkt und es herrscht schon ein beachtlicher Gegenstrom, als wir in die Flussmündung eindrehen. Oh, oh, der Ankerplatz ist voll, kein Platz mehr für uns. Im selben Moment bemerken wir, dass wir noch knapp 10 cm Wasser unter dem Kiel haben und der Wasserspiegel sinkt rasant. Nichts wie raus aus diesem Flussarm, bevor wir festsitzen. Sofort drehen wir um und - stecken fest....Jetzt nur keine Hektik. Wir befinden uns etwa 3 Stunden vor Ebbe. Im schlimmsten Fall kippt Makaio auf die Seite und wir müssen 7 Stunden warten, bis uns das Wasser wieder anhebt. Behutsam fahren wir rückwärts - vorwärts - etwas links und rechts. Nichts. Das Ganze nochmals mit viel mehr Gas und wir kommen frei. Nichts wie weg hier und ab in den nächsten sicheren Hafen, wo wir den Schrecken etwas verdauen können;)

Das europäische Wetter zeigt sich von der Sonnenseite aber mit wechselhaften Winden. Entweder Schwach- oder Starkwind. Beides macht uns inzwischen nichts mehr aus. Vor zwei Jahren hätten wir uns bei 30 Knoten Wind noch im Hafen verkrochen. Jetzt rauschen wir mit zweifach gerefftem Grosssegel durch den Ärmelkanal. Es spritzt, schäumt und gurgelt und wir werden nass. Aber es macht Spass und wir lieben es, wieder in den Tidengewässern zu segeln. Mit Wind und Strom von der richtigen Seite, fliegen wir regelrecht mit 10kn übers Wasser. Von England in die Normandie düsen wir durch die dichtest befahrene Fracht-Schifffahrtsroute mit dem Spinnaker. Ist so etwas überhaupt erlaubt? Wir wissen es nicht... Denn wir können weder unser schnelles Tempo bremsen, noch den Kurs sofort ändern, um den grossen Schiffen auszuweichen. Die Kapitäne der Containerschiffe zeigen sich aber äusserst kooperativ, schippern nett um unser kleines Schiffchen herum und wünschen uns über Funk eine gute Reise in den Norden.

Über Belgien rauschen wir zu den friesischen Nordseeinseln im Wattenmeer. Unglaublich beeindruckend ist diese Landschaft. Ebbe und Flut bestimmen den Lebensrhythmus im Watt. Zweimal täglich fällt der Meeresboden trocken. Mit jeder Stunde verändert sich das Landschaftsbild. Hier muss man sich ganz genau an den Stundenplan der Gezeiten halten, sonst bleibt man stecken. Das Wattenmeer ist ein UNESCO-Weltnaturerbe mit reichem Tierleben. Schon bei der Ankunft der ersten Inseln begrüsst uns ein neugieriger Seehund im Wasser. Mit dem Dingi gehen wir auf Erkundungstour zu den trockengefallenen Sandbänken, schliessen Freundschaft mit den Seehunden oder besteigen die höchsten Sanddünen der Inseln. Hier könnten wir noch lange verweilen....
Nach zwei Wochen geht die Reise weiter nordwärts. Schliesslich möchten wir noch Zeit in Dänemark und Schweden verbringen. So stehen wir Anfangs Juli vor der beeindruckend grossen Schläuse bei Brunsbüttel am Tor zum Kielkanal und der Ostsee. Wir freuen uns auf den noch verbleibenden Monat mit Makaio;)





Während in den südlichen Breitengraden bereits um 21.00 Uhr stockfinster ist, können wir hier um die selbe Zeit noch an den wunderschönen englischen Kalkfelsen entlang düsen.






Ölhose, Segelstiefel, Thermounterwäsche und Schwerwetterjacke - Wir sind bereit für den Norden ;)






Einfach schön, wenn man so nah an dem Leuchtturm vorbeirauschen kann.






Zusammen mit dem voll beladenen Fischerboot laufen wir bei Sonnenuntergang um 22.00 Uhr im kleinen Hafen von Boulogne- sur-Mer ein.






Die Grossschifffahrt erfordert viel Aufmerksamkeit im Ärmelkanal. Die Containerschiffe erfassen uns zum Glück schon früh auf dem Radar. Trotzdem fragt man per Funk doch lieber noch einmal nach, ob man wirklich gesehen wird;)






Aussicht von der höchsten Düne (22m) der Nordseeinsel Vlieland. Man sieht bis ins Weltall;)






Statt Schildkröten und Delfinen gibt's in der Nordsee Seehunde, welche Makaio bei der Ankunft begrüssen. Während sie äusserst zutraulich und neugierig ans Segelschiff heranschwimmen, sind sie an Land sehr scheu. Wir müssen uns wirklich gut anschleichen, um ein gutes Foto zu kriegen:) Und natürlich benötigt man auch ein gutes Objektiv. Wir sind nämlich viel weiter von den Seehunden weg als es hier scheint:)






Wie in der Salzwüste. Nur einige Grade kälter;)






Der 'Seetonnen-Garten'. Von einem grossen Tonnenlegerboot werden sie aus dem Meer gefischt, geputzt und mit neuer Farbe gestrichen. Auf dem Meer erscheinen diese Fahrrinnentonnen winzig klein. Hier auf dem Land sind sie um das X-fache grösser als wir selbst.






Die Nordsee-Korbstühle sind einfach eine echt gute Erfindung. Sie sehen nicht nur schön aus; sie sind auch wirklich gemütlich. Wenn der Wind wieder einmal so richtig über den Strand fegt, kann man wunderbar sonnenbaden ohne etwas davon mitzukriegen;)






Auf der kleinen Insel Vlieland treffen wir den bisher schönsten Fischmarkt an. Pünktlich um 7 Uhr kommen die Fischer und preisen ihre frisch gefangenen Makrelen, Seezungen, Heringe, Dorsche & Flunder an.






Wüste auf Zeit: während einigen Stunden fallen die riesigen Sandbänke trocken und laden auf Entdeckungstour und Seehundbesuche ein. Danach gibt's eine wohlverdiente Pause. Wir müssen nämlich auf die Flut warten.






Auf den Nordseeinseln gibt es eine unglaubliche Vielfalt an Vogelarten. Viele kommen über den Sommer von der Antarktis hierher um ihre jungen auszubrüten. Wir treffen auch riesige Wildgansschwärme an. Die meisten Arten sind geschützt und haben deshalb Vorfahrt:)






Workout- Training am Strand. Schliesslich wollen wir topfit sein für die Schweizer Berge;)






Im Norden finden wir die bisher schönsten Häfen. Was hier um 11.00 noch ziemlich leer aussieht, wird bis am Abend proppenvoll sein. Zu sechst oder mehr im "Päckli" ist nichts Ungewöhnliches. Manchmal wandern wir über sechs andere Boote, bis wir den Steg erreichen. Dass es keinen "Riesenknäuel" mit all den Leinen gibt, grenzt an ein Wunder:)






Im Kielkanal: Makaio eingeklemmt zwischen den grossen Pöttern....






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